02.01.2024 ● Sonja Zuckerstätter
Neujahresvorsatz: Bessere Work-Life-Balance
Was hast du dir für 2024 vorgenommen? Vom regelmäßigen Sport bis zur neuen Ausbildung gibt es viele Neujahresvorsätze, die dein Leben noch besser machen können. Einer davon ist gerade für Arbeitnehmer*innen aus jüngeren Generationen immer wichtiger: die bessere Work-Life-Balance. Wir erklären dir, was der Begriff bedeutet und welche Tipps dir beim Ausgleich helfen können.
Was bedeutet Work-Life-Balance überhaupt?
Die Work-Life-Balance bezeichnet ein ausgeglichenes Verhältnis aus Arbeit und Freizeit. Und damit beschreibt sie auch die Balance zwischen Belastung und Stress am Arbeitsplatz sowie Entspannung außerhalb der Arbeitszeit. Dabei kann die Work-Life-Balance für jeden Menschen anders aussehen: Manche können nach einer 12-Stunden-Schicht schnell abschalten, während andere auch in Teilzeit ständig mit dem Kopf bei der Arbeit sind.
Die Work-Life-Balance ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Und das nicht nur, weil sich jüngere Generationen nicht mehr komplett ihrem Beruf verschreiben wollen. Die Bedeutung der Work-Life-Balance hat auch durch die Digitalisierung zugenommen. Denn diese hat eine Entwicklung mit sich gebracht, die schwer umzukehren ist: das sogenannte Work-Life-Blending. Dabei verschmelzen die Arbeitszeit und die Freizeit immer mehr – denn am Smartphone und Laptop sind Arbeitnehmer*innen rund um die Uhr für ihre Vorgesetzen erreichbar. Ein fragwürdiger Trend, dem die Work-Life-Balance entgegenwirken soll.
Vorteile einer guten Work-Life-Balance
Eine bessere Work-Life-Balance im neuen Jahr kann viele Vorteile bringen. Wenn Arbeitgeber in ihren Stellenausschreibungen mit einer guten Work-Life-Balance werben, meinen sie damit meist mehr Flexibilität: Die Arbeit soll sich auch – wenigstens zum Teil – nach den privaten Bedürfnissen richten. Für viele Eltern bedeutet das eine Entlastung. Denn sie können bestenfalls mehr Zeit für die Betreuung ihrer Kinder aufbringen und diese auch mal früher vom Kindergarten oder der Schule abholen. Es darf aber umgekehrt nicht bedeuten, dass Mitarbeiter*innen jederzeit erreichbar sein sollen.
Die bessere Work-Life-Balance ist für viele Arbeitnehmer*innen nämlich vor allem ein gesundheitliches Thema. Denn die ständige Überbelastung und der Stress der Arbeit wirken sich bei fehlendem Ausgleich auf die psychische und körperliche Gesundheit aus. Wenn Arbeitnehmer*innen selbst in ihrer Freizeit nicht mehr richtig abschalten können, kann das bis ins Burnout führen. Doch der Leistungsdruck macht sich oft schon früher bemerkbar: zum Beispiel durch Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme oder Kopfschmerzen. Dann ist unbedingt mehr „Life“ und weniger „Work“ gefragt.
Work-Life-Balance: Beispiele und Tipps
Die optimale Work-Life-Balance ist zu großen Teilen die Verantwortung der Arbeitgeber. Sie müssen dafür sorgen, dass ihre Mitarbeitenden nicht überbelastet und in der Freizeit beansprucht werden. Du kannst aber auch als Arbeitnehmer*in viel dafür tun, deine eigene Work-Life-Balance zu verbessern. Die folgenden Tipps helfen dir dabei.
1. Regelmäßige „echte“ Pausen machen
Die Work-Life-Balance kann schon bei der Mittagspause beginnen. In Österreich steht dir gesetzlich eine halbe Stunde Mittagspause zu, wenn du sechs Stunden gearbeitet hast. Der steigende Leistungsdruck bewegt aber immer mehr Mitarbeitende dazu, die gesunde Mittagspause zu vernachlässigen: Sie essen am Schreibtisch, unterwegs im Auto – oder schlimmstenfalls gar nicht.
Keine echten Pausen zu machen, kann auf Dauer sowohl deinen Körper als auch deinen Geist belasten. Umso wichtiger ist also, dass du dir zwischendurch wirklich eine kurze Ruhepause gönnst. Das kann nicht nur zur Gesundheit, sondern auch zur Leistungsfähigkeit beitragen. Und davon profitieren schließlich alle: auch dein Arbeitgeber.
2. Nach Feierabend nicht erreichbar sein
Wer früher die Fabrik, das Geschäft oder Büro verlassen hat, der hatte wirklich Feierabend. Das hat sich mit dem Internet in vielen Berufen geändert: Schon auf dem Heimweg trudeln Mails ein, man wird vielleicht nochmal angerufen oder zu einer Besprechung am nächsten Tag eingeladen. Diese ständige Erreichbarkeit wird manchmal richtig eingefordert. Das ist ein wichtiges Warnzeichen, dass dein Arbeitgeber deine Work-Life-Balance nicht respektiert.
Andere Unternehmen erwarten zwar nicht, dass du nach der Arbeitszeit noch erreichbar bist, sorgen aber nicht für genug Abgrenzung. In der E-Mail steht dann vielleicht so etwas wie: „Das kann bis morgen warten.“ Bis du das gelesen hast, steckst du mit dem Kopf aber wieder in der Arbeit. Hier ist wichtig, dass du selbst für eine bessere Work-Life-Balance sorgst: Die Themen aus deinem Job müssen dich als Arbeitnehmer*in nach Feierabend nicht mehr interessieren. Zumindest nicht, bis deine nächste Schicht beginnt.
3. Nicht krank zur Arbeit gehen
Besonders gefährlich für deine Gesundheit ist auch, dass du trotz Krankheit zur Arbeit gehst. Das passiert besonders oft im Homeoffice, schließlich kann man hier niemanden infizieren. Viele Arbeitnehmer*innen gehen aber auch krank an ihre Arbeitsstätte und stecken so vielleicht noch Mitarbeiter*innen an. Für deine Work-Life-Balance und deren Vorteile ist wichtig, dass du bei Krankheit auch wirklich dein Recht auf Krankenstand nutzt. Schließlich gehört das Kranksein auch zum Leben – und ist damit wohl oder übel ein Teil des „Life“.
4. Urlaub und Zeitausgleich konsumieren
Deine Arbeit ist so stressig, dass du massenweise Überstunden aufbaust aber nie den Zeitausgleich oder Urlaub konsumieren kannst? Das ist der beste Grund, um trotzdem deine verdiente freie Zeit zu nutzen. Denn dann brauchst du die Erholung umso mehr. Ein Wochenende reicht schließlich nicht, um wirklich abzuschalten: Ab und zu braucht es einen längeren Zeitraum, in dem die Arbeit keinen Platz findet. Genau dafür ist der Urlaub oder Zeitausgleich schließlich da. Du solltest ihn also unbedingt nutzen, bevor dein Anspruch vielleicht sogar verfällt.
5. Wenn nichts mehr hilft: Den Arbeitgeber wechseln
Für eine optimale Work-Life-Balance ist wichtig, dass sich auch dein Arbeitgeber für die richtige Balance einsetzt. Als Mitarbeiter*in hast du sonst schlechte Chancen, tatsächlich den Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit zu finden: Wenn ständige Erreichbarkeit eine Voraussetzung ist, kannst du dich nur schwer widersetzen. Dann ist es eventuell Zeit, über einen Arbeitgeberwechsel nachzudenken – am besten noch bevor der Stress dich krank machen kann.
Wenn sich die bessere Work-Life-Balance auch im neuen Jahr einfach nicht umsetzen lässt, dann versuch es mit einem neuen Job. Auf HeuteJOBS.at findest du tausende offene Stellen, von denen unzählige mit einer guten Work-Life-Balance punkten können.
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