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18.02.2025 ● Sonja Zuckerstätter
Quiet Quitting: Hast du innerlich gekündigt?
Immer mehr Arbeitnehmer haben innerlich gekündigt. Sie bleiben bei ihrem Arbeitgeber, bemühen sich aber nicht mehr, die beste Leistung zu bringen. Wir erklären die häufigen Anzeichen von Quiet Quitting. Falls du auch betroffen bist, kannst und solltest du etwas dagegen tun. Denn keinen Sinn mehr in der Arbeit zu sehen, tut auf Dauer nicht gut.
Was ist Quiet Quitting?
Quiet Quitting, auf Deutsch auch als innere Kündigung bezeichnet, betrifft immer mehr Arbeitnehmer. Sie sind nicht mehr motiviert bei der Arbeit, entscheiden sich aber nicht für eine Kündigung. Stattdessen bringen sie nur noch die nötigste Leistung, machen keine Überstunden und bemühen sich nicht mehr.
Eigentlich spricht nichts dagegen, nur die vertraglich vereinbarte Arbeitsleistung zu bringen. Trotzdem kann Quiet Quitting zum Problem werden. Denn Arbeitgeber brauchen Mitarbeiter, die sich engagieren und gerne zusammenarbeiten – sonst leidet auch die Unternehmenskultur. Außerdem kann aus dem Nötigsten schnell noch weniger werden.
Auch für dich als Arbeitnehmer ist Quiet Quitting nicht besonders angenehm. Besser wäre es, wenn du Freude und Motivation bei der Arbeit hast. Die innere Kündigung kann auch ein Anstoß sein, etwas zu verändern: Entweder du findest deine Motivation wieder, oder du suchst dir einen neuen Job.
3 Anzeichen für Quiet Quitting
Es gibt viele Gründe für eine innere Kündigung. Manche Mitarbeiter fühlen sich dem Unternehmen und ihren Kollegen nicht mehr verbunden. Andere denken, dass sie bei Beförderungen oder Gehaltserhöhungen übergangen wurden. Außerdem können sich die eigenen Ziele und Wertvorstellungen so verändern, dass der Job nicht mehr passt.
Solche Veränderungen können unbewusst passieren. Als Arbeitnehmer kannst du auf folgende Anzeichen von Quiet Quitting achten.
1. Du machst nur noch das Nötigste
Bei der inneren Kündigung geht es vor allem darum, dass sich die Arbeitsleistung verändert: Früher warst du motiviert, hattest hohe Ziele und wolltest mehr leisten, als du musstest. Vielleicht wolltest du damit eine Beförderung oder Ähnliches erreichen.
Wenn du von Quiet Quitting betroffen bist, ist das nicht mehr der Fall. Man spricht auch vom „Dienst nach Vorschrift“: Du arbeitest genau so viel, wie du arbeiten musst. Darüber hinaus gibst du dir keine besondere Mühe für deinen Arbeitgeber.
2. Deine Arbeit interessiert dich nicht
Es ist in Ordnung, nur die Arbeit zu machen, die du machen musst. Oft steckt dahinter aber die Tatsache, dass dich die Arbeit nicht mehr interessiert. Du siehst keinen Sinn in deinen Aufgaben – oder sogar im ganzen Beruf oder Unternehmen.
Das merkst du daran, dass dir die Freude und Begeisterung an der Arbeit fehlt. Du fragst dich vielleicht, wozu du diesen Job überhaupt machst. Auf Dauer kann es sogar zu einem Burnout führen, wenn dir der Sinn an deiner Arbeit komplett fehlt oder du ständig unterfordert bist.
3. Dir fehlt es generell an Motivation
Keiner kann dich zwingen, dich für deine Arbeit zu interessieren oder mehr Leistung zu bringen. Für viele bedeutet Quiet Quitting, dass sie weniger Überstunden machen und mehr Freizeit haben. Wenn du das genießen kannst, ist der Zustand gar nicht so schlimm.
Das Problem bei der inneren Kündigung ist aber, dass sie sich auf dein ganzes Leben auswirken kann. Du stehst morgens nicht gerne auf, fürchtest dich vor jedem Montag und willst am liebsten gar nichts mehr machen. So kann dir Quiet Quitting generell die Motivation im Alltag nehmen.
Was tun gegen Quiet Quitting?
Falls du dich in diesen Anzeichen für Quiet Quitting erkannt hast, solltest du dir zunächst eine Frage stellen: Tut mir die innere Kündigung gut, oder eher nicht? Wenn du deine Freizeit genießt und keine großen Karriereziele hast, dann passt die Situation vielleicht. Falls nicht, kannst du etwas dagegen tun.
1. Wieder Sinn in der Arbeit finden
Am wichtigsten bei der inneren Kündigung ist, wieder Sinn in deinem Job zu finden. Du solltest wissen, wofür du jeden Tag aufstehst und zur Arbeit gehst. Vielleicht reicht es, dir in Erinnerung zu rufen, warum du diesen Beruf und Arbeitgeber ursprünglich gewählt hast.
Du kannst aber auch aktiv dafür sorgen, wieder mehr Sinn in der Arbeit zu finden. Zum Beispiel, indem du dich für neue Projekte begeisterst oder dir neue Ziele setzt. Vielleicht hilft es gegen dein Quiet Quitting, wenn etwas Abwechslung in deine Aufgaben kommt.
2. Deine Wünsche im Job äußern
Es ist auch Aufgabe des Arbeitgebers, dich von der inneren Kündigung zurück ins Boot zu holen. Du solltest deine Vorgesetzten wissen lassen, was dir bei der Arbeit fehlt: Ob das nun Wertschätzung, eine Gehaltserhöhung oder mehr Verantwortung ist.
Das bedeutet nicht, dass dir alle Wünsche automatisch erfüllt werden. Wenn niemand weiß, was du willst oder erwartest, dann kann es aber auch nicht in Erfüllung gehen. Indem du deine Wünsche äußerst, gibst du deinem Arbeitgeber die Chance, dir wieder Freude an der Arbeit zu schenken.
3. Einen neuen Job suchen
Wenn das nicht hilft oder deine Wünsche weiterhin nicht erfüllt werden, hast du noch eine Alternative zum Quiet Quitting: Du kannst dir einen neuen Job suchen und tatsächlich kündigen – am besten in dieser Reihenfolge. Denn manchmal hilft nur ein Jobwechsel, um wieder Freude und Motivation bei der Arbeit zu finden.
Auf HeuteJOBS.at findest du zahlreiche offene Stellen, falls deine innere Kündigung zur tatsächlichen Kündigung werden soll. Denn du hast einen Job verdient, den du wirklich gerne machst.
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