21.11.2023 ● Sonja Zuckerstätter
Gehaltsverhandlung: So hast du Erfolg
Du bist mit deinem Gehalt nicht zufrieden, traust dich aber nicht, nach mehr zu fragen? Oder du bist auf Jobsuche und weißt nicht, wie du dein Einstiegsgehalt richtig verhandelst? Eine Gehaltsverhandlung ist für viele eine Überwindung, aber sie ist wichtig. Schließlich bekommt man nur selten, wonach man nicht fragt. Die folgenden Tipps helfen dir, beim Einstieg in den neuen Job oder bei der Frage nach mehr Gehalt souverän und erfolgreich zu verhandeln.
Die Gehaltsverhandlung beim Einstieg
Wenn du gerade auf Jobsuche bist, stellt sich für dich die Frage nach der Gehaltsverhandlung beim Einstieg. Für viele Jobsuchende ist das besonders schwierig – schließlich wollen sie den Job haben und gut ankommen. Es hilft dir aber nicht unbedingt, wenn du deshalb auf deine Ansprüche verzichtest und dich mit einem niedrigeren Einstiegsgehalt zufriedengibst.
Meist werden Gehaltserhöhungen nämlich in Prozent vorgenommen: Je niedriger dein Einstiegsgehalt ist, umso niedriger sind also auch deine Gehaltserhöhungen. Wenn du lange in einer Firma bleiben möchtest, solltest du unbedingt verhandeln. Sonst ist deine einzige Chance auf einen guten Gehaltssprung die Suche nach einem anderen Job.
Gehalt verhandeln im Vorstellungsgespräch?
Viele Bewerber*innen fragen sich, wann der richtige Zeitpunkt für die Gehaltsverhandlung ist. Sollte man das Gehalt verhandeln im Vorstellungsgespräch? Oft nehmen dir die Personalverantwortlichen diese Frage ab, indem sie im Bewerbungsgespräch nach deinen Gehaltsvorstellungen fragen. Dann solltest du deine Wünsche äußern. Falls sie nicht danach fragen, kannst du dich am Ende des Gesprächs erkundigen, ob es einen Spielraum beim Gehalt gibt.
Wenn das Gehalt im Bewerbungsgespräch nicht zur Sprache kommt, hast du trotzdem noch Chancen zu verhandeln. Du solltest das spätestens dann tun, wenn dir der Vertragsentwurf vorgelegt wird. Wenn du einmal unterschrieben hast, ist es zumindest für dein Einstiegsgehalt zu spät. Du kannst eventuell nach der Probezeit nach mehr Gehalt fragen, wenn du besonders gelobt wirst. Oft ergibt sich die Möglichkeit zur Gehaltsverhandlung aber erst nach einem Jahr oder später. Umso wichtiger ist es, schon beim Einstieg das Gehalt zu verhandeln.
Wie du das Einstiegsgehalt verhandeln kannst
Es ist also wichtig, zu verhandeln – aber wie? Du solltest dich jedenfalls auf deine Vorerfahrungen und deine Ausbildungen berufen, wenn du welche hast. So findest du in Stellenausschreibungen oft den Satz: „Bereitschaft zur Überbezahlung je nach Qualifikation“. Wichtig für die Gehaltsverhandlung beim Einstieg ist also, was du als Arbeitnehmer*in mitbringst. Von deiner hohen Miete oder anderen Ausgaben kannst du als Begründung nicht sprechen.
Falls du eine Gehaltsvorstellung äußern sollst, ist außerdem ein gewisser Spielraum zur Verhandlung wichtig. Du solltest nicht mit deinem Mindestgehalt in die Gehaltsverhandlung einsteigen. Gib deinem Gegenüber die Möglichkeit, noch etwas zu verhandeln. So fühlt sich das Ergebnis bestenfalls für beide Seiten nach einem Gewinn an.
Eine Gehaltsverhandlung im Job verlangen
Wenn du bereits einen Job hast, gibt es mehrere Möglichkeiten, dein Gehalt zu erhöhen. Du kannst dich um einen Aufstieg auf eine höhere Position bewerben oder, falls du in Teilzeit arbeitest, deine Stunden erhöhen. In manchen Berufen kannst du dein Gehalt auch durch eine zusätzliche Ausbildung steigern. Oder du traust dich, nach mehr Gehalt zu fragen und gehst in eine Gehaltsverhandlung.
Als Alternative kannst du auch den Arbeitgeber wechseln und so ein höheres Gehalt erreichen. Bevor du mit der Jobsuche startest, lohnt sich aber definitiv die Gehaltsverhandlung. Vielleicht verhandelst du aber selbstbewusster, wenn du den Arbeitgeberwechsel im Hinterkopf hast.
Wann solltest du dein Gehalt verhandeln?
Der beste Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung ist immer dann, wenn es gerade einen Grund dafür gibt. Das kann, wie bereits erwähnt, etwa eine Erhöhung deiner Arbeitsstunden, eine Veränderung deiner Position oder die Erweiterung deiner Aufgaben und Verantwortung sein. Hier hast du immer die Möglichkeit, nach mehr Gehalt zu fragen.
Wenn sich dein Gehalt nicht automatisch jährlich anpasst, etwa durch einen Kollektivvertrag oder jährliche Gehaltserhöhungen im Unternehmen, kannst du auch ohne Grund mehr Gehalt verlangen. Eine Neuverhandlung ist jeweils nach etwa 18 bis 24 Monaten üblich. Am besten fragst du dafür nach einem Feedbackgespräch mit deiner oder deinem Vorgesetzten.
Gehaltsverhandlung mit Argumenten
Ein Feedbackgespräch ist eine gute Möglichkeit, deinen Wunsch nach mehr Gehalt anzubringen. Am besten bittest du zunächst um Feedback. Im besten Fall kannst du eine positive Bewertung deiner Arbeitsleistung in dein Gehaltsgespräch einbauen. Jedenfalls solltest du mit guten Argumenten um eine Gehaltserhöhung bitten. Übrigens ist es besser, im Gespräch von einer „Gehaltsanpassung“ zu reden. Das legt nahe, dass dein Gehalt nicht mehr deinem Wert für das Unternehmen entspricht – und demnach angepasst werden sollte.
Für deine Argumentation solltest du dir im Vorhinein selbst überlegen, warum du eine Gehaltserhöhung verdienst. Hast du eine besondere Leistung gebracht? Warst du an erfolgreichen Projekten beteiligt? Oder hast du deiner Firma sogar nachweislich Kosten erspart oder mehr Einkünfte gebracht? Auch neue Kenntnisse und Fähigkeiten sind gute Argumente. Zudem solltest du dich auf das Lob deiner Vorgesetzten und Teammitglieder berufen, wenn es solches gibt. All das macht es deinem Gesprächspartner schwerer, deine Gehaltserhöhung vernünftig abzulehnen.
Gehaltserhöhung verhandeln: Wie viel Prozent?
Zu guter Letzt bleibt noch die Frage, wie hoch deine Gehaltsanpassung sein sollte. Meist sind fünf bis zehn Prozent mehr Gehalt eine realistische Erhöhung. Bei deinem Wunsch kannst du aber ruhig etwas höher ansetzen. So kann dein Gegenüber noch verhandeln. Du solltest aber keine unrealistische Summe verlangen, denn das macht einen schlechten Eindruck. Übrigens wirkt eine krumme Zahl oft besser vorbereitet als eine volle Summe. Du solltest also beispielsweise lieber nach 3.455€ statt 3.500€ im Monat fragen.
Wie reagiert man auf eine Ablehnung?
Oft reagieren Vorgesetzte auf den Wunsch nach mehr Gehalt mit strikter Ablehnung. Bei Aussagen wie „wir haben kein Budget“ oder „das Gehalt ist für diese Position üblich“ fehlen oft die Gegenargumente. Hier kannst du beispielsweise fragen, durch welche Zusatzleistungen du dir eine Gehaltserhöhung erarbeiten könntest. Auch die Frage, wann es denn wieder Budget gibt, ist legitim. Schließlich berechnen Unternehmen ihre Budgets immer wieder neu.
Sollte keines deiner Argumente ausreichen und die Gehaltsverhandlung abgelehnt werden, kannst du noch nach zusätzlichen Benefits fragen. Das könnten etwa eine bezahlte Weiterbildung, ein Tankgutschein oder Essensgutscheine sein. So kann dir dein Arbeitgeber seine Wertschätzung zeigen und du profitierst dennoch finanziell. Außerdem gibt dir dieses Entgegenkommen gute Chancen, bei der nächsten Gehaltsverhandlung erfolgreich zu sein.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt
Auch wenn es dir vielleicht schwerfällt, solltest du den Mut fassen, nach einer Gehaltserhöhung zu fragen. Mehr Tipps für die Gehaltsverhandlung haben wir hier für dich zusammengefasst. Wenn es mit der Gehaltserhöhung trotzdem nicht klappt, hilft manchmal nur, den Arbeitgeber zu wechseln. Dann kannst du mit der Jobsuche auf HeuteJOBS.at starten.
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