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Schwächen Bewerbungsgespräch

08.10.2024 Sonja Zuckerstätter

Schwächen im Bewerbungsgespräch: So überzeugst du

Sie wird von allen Bewerberinnen wohl am meisten gefürchtet: Die Frage nach den Schwächen im Bewerbungsgespräch. Denn damit wollen dich Personalverantwortliche auf die Probe stellen. Deshalb haben wir heute einige Tipps für dich, wie du deine Schwächen im Vorstellungsgespräch gut darstellen kannst. 

Die Frage nach den Schwächen im Bewerbungsgespräch verstehen

Ein Bewerbungsgespräch macht viele Bewerber nervös. Vom Verhalten im Vorstellungsgespräch bis zu den Fragen und Antworten gibt es schließlich viel, dass du falsch machen könntest. Besonders gefürchtet ist aber die Frage nach deinen Schwächen im Bewerbungsgespräch. Aber warum wird diese Frage überhaupt gestellt?

Wenn du das verstehst, kannst du richtig darauf antworten und das Unternehmen von dir überzeugen. Es geht oft gar nicht darum, welche negativen Eigenschaften du tatsächlich hast – denn kein Mensch hat nur Stärken. Die Personalverantwortlichen wollen sehen, ob du deine Persönlichkeit reflektieren kannst, ehrlich bist und an deinen Schwächen arbeitest.

„Ich habe keine Schwächen“, ist also nicht die richtige Antwort! Und du solltest auch keine Fähigkeiten oder Eigenschaften erwähnen, die für den ausgeschrieben Job entscheidend sind. Deshalb ist zuerst wichtig, dass du Stellenanzeigen aufmerksam liest und dir merkst, was von dir erwartet wird. Dann kannst du dir schon vor dem Bewerbungsgespräch eine gute Antwort überlegen.

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Achtung: Die Frage nach Schwächen wird auch versteckt gestellt!

Bevor wir über gute Antworten sprechen, solltest du noch eines wissen: Die Frage nach deinen Schwächen wird nicht immer explizit gestellt. Es gibt auch andere Wege, wie Arbeitgeber nach deinen negativen Eigenschaften fragen. Zum Beispiel so:

  • Was könnten andere an Ihnen kritisieren?
  • Was würden Sie gerne an sich ändern?
  • Welches negative Feedback haben Sie bereits von Kollegen oder Vorgesetzten erhalten?
  • Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie lernbereit sind Sie?

Auch diese und ähnliche Fragen sollen dich dazu bewegen, deine Schwächen zu offenbaren. Du solltest ihnen nicht ausweichen, sondern ehrlich antworten. Wie das geht, erfährst du jetzt.

Die Frage nach Schwächen im Bewerbungsgespräch richtig beantworten

Wenn Personalverantwortliche nach deinen Schwächen fragen, wollen sie also eigentlich wissen, wie gut du deine Fähigkeiten reflektieren kannst. Du kannst die Frage im Bewerbungsgespräch nutzen, um deine Ehrlichkeit und Selbstreflektion zu zeigen. Bereite dich gut darauf vor, um direkt eine gute Antwort parat zu haben. Diese 5 Tipps helfen dir, die Frage nach deinen Schwächen überzeugend zu beantworten:

1. Echte und authentische Schwächen nennen

Um authentisch und ehrlich zu wirken, solltest du nur tatsächliche Schwächen erwähnen. Wahrscheinlich merkt dein Gegenüber, wenn du dir einfach etwas ausdenkst. Auch ein Scherz, wie zum Beispiel „ich habe nur eine Schwäche für Schokolade“, ist nicht angebracht. Wenn dir keine Schwächen einfallen, kannst du unsere Liste mit Beispielen zur Hand nehmen oder deine Freunde und Familie fragen. Aber Vorsicht: Mach dich auf ehrliche Antworten gefasst!

2. Keine Stärken als Schwächen ausgeben

Viele Bewerber versuchen, die Frage nach den Schwächen zu umgehen. Sie nehmen dafür eine Stärke und versuchen, sie als negative Eigenschaft darzustellen. Ein paar dieser Beispiele kennst du bestimmt: 

  • Ich bin zu perfektionistisch.
  • Ich arbeite zu viel.
  • Ich bin überpünktlich.

Diese Antworten hat jeder Personaler schon oft gehört. Sie sind nicht ehrlich, nicht authentisch und inzwischen auch nicht mehr originell. Du solltest diese Strategie vermeiden, denn jeder merkt sofort, dass du nur der Frage ausweichen willst!

3. Keine Fähigkeiten wählen, die für den Job wichtig sind

Jetzt hast du hoffentlich eine Liste an tatsächlichen Schwächen vor dir, die du im Bewerbungsgespräch erwähnen könntest. Du solltest alles von der Liste streichen, dass für die ausgeschriebene Stelle wichtig ist. Schau dir dafür am besten nochmal die Stellenausschreibung an!

„Ich kann nicht gut mit Menschen“, ist zum Beispiel keine gute Schwäche, wenn du täglichen Kundenkontakt haben wirst. Und mangelnde Teamfähigkeit ist ein schlechtes Zeichen, wenn ein „Teamplayer“ gesucht wird. Erwähne bei den Schwächen im Bewerbungsgespräch also nur, was für die offene Stelle nicht wichtig ist.

4. Deine Schwächen ein bisschen abschwächen

Auch wenn du deine Schwächen ehrlich und authentisch zeigst: Es sollte nicht so wirken, als würde es sich um starke negative Eigenschaften handeln. Wenn sie dich beispielsweise an der Arbeit oder an normalen Gesprächen hindern, dann spricht das nicht für dich. 

Am besten schränkst du deine Aussagen ein. Zum Beispiel durch abschwächende Worte wie „gelegentlich“, „manchmal“ oder „in manchen Situationen“. So stellst du klar, dass deine Schwächen keine große Sache sind: Sie gehören einfach zu dir, aber stören dich nicht im Alltag.

5. Zeigen, dass du an deinen Schwächen arbeitest

Schließlich kannst du noch klarstellen, dass du an deinen Schwächen arbeitest. Das ist nochmal besser, als die eigenen negativen Eigenschaften nur zu kennen. Du kannst konkret erwähnen, dass du daran arbeitest. Du kannst aber auch sagen, dass du bereits übst, dir Hilfe gesucht hast oder dich schon etwas verbessern konntest. So zeigst du ganz authentisch, dass du lernfähig bist und dich weiterentwickeln willst.

Die 5 Tipps an einem konkreten Beispiel

Wenn du alle Tipps befolgst, könntest du die Frage nach deinen Schwächen zum Beispiel so beantworten (wenn du dich nicht für eine Führungsposition bewirbst): 

„Ich bin manchmal etwas zu ruhig und halte meine Meinung zurück. Das passiert in manchen Situationen, wenn ich mir nicht sicher bin, ob meine Sicht der Dinge gerade gefragt ist. Ich arbeite aber daran, weniger zurückhaltend zu sein, wenn meine Meinung eine neue Perspektive bringt.“

Beispiele für Schwächen, die du im Bewerbungsgespräch nennen kannst

Diese Tipps sollen dir dabei helfen, deine Schwächen im Bewerbungsgespräch richtig zu präsentieren. Vielleicht hängst du aber noch beim ersten Tipp und weißt einfach nicht, welche negativen Eigenschaften du wählen sollst. Dann können dir die folgenden Beispiele auf die Sprünge helfen:

  • Hat wenig Vorstellungskraft bzw. Fantasie
  • Ist ruhig und zurückhaltend in Gesprächen
  • Kann sich Namen oder Gesichter schlecht merken
  • Leidet gelegentlich unter Nervosität
  • Kann manchmal schwer Nein zu anderen sagen
  • Hat keinen guten Orientierungssinn
  • Traut sich nicht, vor Publikum zu sprechen
  • Hat in manchen Situationen wenig Kreativität
  • Kann nicht gut mit Zahlen umgehen
  • Telefoniert nicht gerne mit Fremden
  • Ist gelegentlich zu direkt und offen in Gesprächen
  • Will meistens zu viel auf einmal erledigen

Diese Beispiele zeigen, wie du deine Schwächen charmant verpacken kannst. Vergiss dabei aber nie, an die Stellenausschreibung und die wichtigen Eigenschaften zu denken. Wenn du dich zum Beispiel im Callcenter bewerben willst, ist es keine gute Idee, nicht gerne mit Fremden zu telefonieren. In der Buchhaltung solltest du gut mit Zahlen umgehen können – brauchst dafür weniger Kreativität. Und als Türsteher solltest du in der Lage sein, Nein zu anderen Menschen zu sagen. 

Ehrlich über deine Stärken und Schwächen sprechen

Das Bewerbungsgespräch ist ein wichtiges Kennenlernen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Es soll zeigen, ob eine Zusammenarbeit funktionieren kann – und ob du ins Unternehmen passt. Deshalb ist besonders wichtig, dass du dich nicht komplett verstellst. Wahrscheinlich bist du nervös und willst dich von deiner besten Seite zeigen. Du solltest aber möglichst immer die Wahrheit sagen. Sowohl die Frage nach deinen Stärken als auch die Frage nach deinen Schwächen im Bewerbungsgespräch sind die beste Gelegenheit, um ehrlich und authentisch zu sein.

Wenn du auf Jobsuche bist, dann findest du viele weitere Tipps für deine Bewerbung auf unserem Blog. Auf HeuteJOBS.at warten zudem zahlreiche offene Stellen auf dich und deine Bewerbung – so kannst du bald deine Schwächen im nächsten Bewerbungsgespräch präsentieren. 


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