28.01.2025 ● Sonja Zuckerstätter
Assessment Center: Bedeutung und Vorbereitung
Wenn du auf Jobsuche bist und deine Bewerbung überzeugt, startet üblicherweise ein Bewerbungsverfahren. Denn der Arbeitgeber will sicherstellen, dass du die passende Person für die offene Stelle bist. Der erste Schritt ist meistens das Bewerbungsgespräch. Doch es folgen oft noch weitere Tests – zum Beispiel ein Assessment Center. Wenn du zu einem solchen Termin eingeladen bist, solltest du die folgenden Tipps kennen, um dich vorzubereiten.
Was ist ein Assessment Center?
Das Assessment Center ist ein Teil des Bewerbungsverfahrens, bei dem deine Fähigkeiten überprüft werden. Die Bedeutung des Assessment Center lässt sich vom englischen Begriff „to assess“ ableiten: Auf Deutsch übersetzt bedeutet das „beurteilen“. Das Assessment Center dient also der Beurteilung, ob du für den ausgeschriebenen Job geeignet bist.
Wie funktioniert ein Assessment Center?
Das Ziel des Assessment Center ist also, dass der Arbeitgeber ein besseres Bild von dir bekommt. Für viele Jobs, beispielsweise als Führungskraft, reicht ein Bewerbungsgespräch nicht aus. Denn nur durch ein Gespräch lässt sich eben schwer beurteilen, ob du die Herausforderungen und Aufgaben der offenen Stelle meistern kannst.
Oft werden deshalb mehrere Bewerber gemeinsam zum Assessment Center eingeladen. Zusammen oder allein müsst ihr dann Übungen machen und Aufgaben lösen. Das wird meistens von den Personalern beobachtet. So können sie euch in Aktion erleben und sehen, wie ihr die gestellten Aufgaben meistert und wie ihr im Team zusammenarbeitet.
Wie läuft ein Assessment Center ab?
Ein Assessment Center kann mehrere Stunden dauern und verschiedene Aufgaben beinhalten. Manchmal wird deshalb auch von einem „Bewerbertag“ oder „Testverfahren“ gesprochen. Wenn du also zu einem Termin eingeladen wirst und dir den ganzen Tag blockieren sollst – dann handelt es sich vermutlich um ein Assessment Center.
Wie genau das Assessment Center abläuft, hängt vom jeweiligen Job und der Branche ab. Schließlich sollten die Fähigkeiten für eine spezielle Position getestet werden. In den meisten Fällen werden Bewerber vorab auch nicht über die Aufgaben informiert. Trotzdem kannst du dich vorbereiten, denn es gibt zumindest Anhaltspunkte für den Ablauf: Meistens startet das Assessment Center mit einer Selbstpräsentation, dann folgen verschiedene Übungen und am Schluss gibt es Zeit für Feedback.
Aber Achtung: Das bedeutet nicht, dass du direkt nach dem Assessment Center erfährst, ob du für den Job ausgewählt wurdest!
Vorbereitung auf dein Assessment Center
Du kannst deine Chancen gegenüber anderen Bewerbern durch etwas Vorbereitung erhöhen. Das beginnt schon damit, dass du früh und ausgeruht zum Termin erscheinst. Denn sonst machst du direkt einen schlechten Eindruck. Außerdem kannst du dich auf folgende Bestandteile des Assessment Center vorbereiten.
1. Deine Selbstpräsentation
Das Assessment Center beginnt also oft mit einer Selbstpräsentation. Dabei geht es nicht darum, deinen Lebenslauf 1:1 abzulesen. Du sollst deine Person, deine Fähigkeiten und auch deine Persönlichkeit vorstellen. Es ist also inhaltlich ähnlicher zu einem Bewerbungsschreiben als zum Lebenslauf.
Außerdem ist wichtig, dass du dich gut präsentieren kannst. Es geht also nicht nur um den Inhalt, sondern auch um deinen Auftritt. Die Selbstpräsentation muss nicht zwingend zum Assessment Center gehören. Trotzdem ist es eine gute Idee, dir vorab Gedanken zu machen, was du über dich sagen würdest. Du kannst deine Vorstellung auch ein paar Mal üben, um deine Präsentation zu verbessern.
2. Übungen und Rollenspiele
Den größten Teil des Assessment Center machen Übungen aus. Hier werden die Fähigkeiten und Soft Skills getestet, die du für den Job mitbringen musst. Dabei können die Übungen sowohl im Team als auch allein stattfinden. Jedenfalls hängt es stark von der jeweiligen Stelle ab, welche Aufgaben du lösen musst.
Personaler beginnen aber meistens nicht bei Null. Deshalb stellen wir dir einige Übungen vor, die du kennen solltest:
- Aufsätze und Schreibübungen: Falls der Job viel schriftliche Kommunikation verlangt, kannst du um einen Aufsatz, Text oder Korrektorat gebeten werden. So wird überprüft, ob du die notwendigen Sprachkenntnisse mitbringst.
- Rollenspiele: Hier werden Situationen getestet, die auch im Job vorkommen würden. Das können beispielsweise Telefonate, Kundengespräche oder Feedback-Gespräche als Führungskraft sein. So wird unter anderem deine Kommunikationsfähigkeit getestet.
- To-Do-Listen: Bei dieser Übung bekommst du eine Liste an Aufgaben, die du in kurzer Zeit erledigen musst. Oft werden zusätzliche Störfaktoren eingebaut, wie beispielsweise, dass du immer wieder unterbrochen wirst. So wird deine Stressresistenz und Schnelligkeit überprüft.
- Konstruktionsübungen: Hier muss im Team etwas gebaut werden, das Zusammenarbeit erfordert. Ein Klassiker ist beispielsweise, einen möglichst hohen Turm aus Spaghetti zu bauen. Dabei kommt es nicht auf den Turm an: Es wird getestet, wie gut deine Teamarbeit ist und ob du Lösungen einbringst.
- Fallstudien: Allein oder im Team bekommst du eine Aufgabe, die zur offenen Stelle passt. In der vorgegebenen Zeit musst du eine Lösung entwickeln und diese anschließend präsentieren. Dabei wird deine Problemlösungskompetenz getestet, aber auch deine Fähigkeit, unter Druck zu Entscheidungen zu kommen.
- Persönlichkeitstests: Hier gibt es vorgefertigte Tests, wie beispielsweise die 16 Personalities, die von manchen Unternehmen im Recruiting genutzt werden. Damit wollen sie herausfinden, welche Eigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale du hast.
Du siehst also: Es gibt viele verschiedene Übungen und Aufgaben, die im Assessment Center vorkommen können. Du kannst dich trotzdem vorbereiten, indem du dich über das Unternehmen und die offene Stelle informierst. Denn dieses Wissen kannst du in deine Lösungen einfließen lassen.
3. Teamarbeit und Führung
Wie beschrieben kommt es bei einigen Übungen nicht nur auf das Ergebnis an: Die Personaler beobachten auch, wie du dich in den schwierigen Situationen verhältst. Von der Teamarbeit bis zur Kommunikationsfähigkeit können sie dabei deine Soft Skills kennenlernen. Wichtig ist also, dass du die gefragten Eigenschaften für die offene Stelle zeigst. Die folgenden Tipps helfen dir dabei:
- Vergiss nicht, dass du beobachtet wirst! Auch, wenn du vielleicht anderer Meinung bist als die anderen Bewerber: Du solltest sie mit guten Argumenten überzeugen und deine Lösung erklären. Es wäre keine gute Idee, eine hitzige Diskussion oder sogar einen Streit anzufangen.
- Denk daran, anderen zuzuhören! Zur Teamarbeit gehört nämlich auch, dass andere Meinungen gehört werden. Auch wenn du von deiner Lösung überzeugt bist, musst du anderen zuhören. Sonst wirkst du nicht besonders teamfähig.
- Trau dich, deine Meinung zu sagen! Umgekehrt ist es auch keine gute Idee, dich komplett zurückzuhalten. Oft ist auch eine gewisse Eigeninitiative gefragt: Du solltest also nicht nur den Ideen der anderen folgen.
- Zeige, dass du andere führen kannst! Wenn du dich für eine Stelle als Führungskraft beworben hast, dann solltest du auch Führungsqualitäten zeigen. Versuche also, die anderen zu leiten und alle zu Wort kommen zu lassen. Auch wenn das vielleicht am schwierigsten umzusetzen ist – denn schließlich haben sich alle als Führungskraft beworben.
Vom Assessment Center zum Traumjob
Das Assessment Center mag vielleicht einschüchternd wirken – aber du brauchst keine Angst davor zu haben. Wenn du eingeladen wirst, bedeutet das bereits, dass deine Bewerbung überzeugt hat. Solange du dich offen und authentisch präsentierst, sollte das Assessment Center gelingen. Denk immer daran: Wichtiger ist, wie du dich verhältst, als welche Ergebnisse du bringst.
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