
08.04.2025 ● Sonja Zuckerstätter
Telearbeit ist das neue Homeoffice: Fragen & Antworten
Homeoffice wird zur Telearbeit. Zumindest wurde das Gesetz mit 1. Jänner 2025 ergänzt, sodass überall von Telearbeit gesprochen wird. Damit ist gemeint, dass du deine (Büro-)Arbeit eben nicht im Büro verrichtest, sondern an anderen Orten. Dazu zählt auch das Homeoffice als eine Form der Telearbeit. Aber von vorne: Was bedeutet Telearbeit überhaupt?
Telearbeit: Was ist das?
Mit der Telearbeit ist ortsunabhängiges Arbeiten gemeint. Vor allem Tätigkeiten am Computer können oft von überall aus durchgeführt werden. Deshalb wurde die Homeoffice-Regelung auf die Telearbeit ausgeweitet – und damit zum Beispiel auf Coworking-Spaces, Kaffeehäuser und Co.
Durch die Telearbeit können sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer also auf mehr Flexibilität beim Arbeitsort einigen. Das setzt allerdings voraus, dass dein Job flexibel ist und größtenteils am Computer erledigt wird. Du kannst bereits bei der Jobsuche darauf achten, ob Homeoffice und Telearbeit in der Stellenanzeige erwähnt werden.
Telearbeit vs. Homeoffice
Der Unterschied zwischen Telearbeit und Homeoffice ist nicht groß. Im Prinzip ist das Homeoffice ein Teil der Telearbeit. Du kannst an den vereinbarten Tagen also von zu Hause aus arbeiten, musst aber nicht unbedingt im Homeoffice bleiben:
- Homeoffice: Du darfst von zu Hause aus arbeiten.
- Telearbeit: Du darfst ortsunabhängig arbeiten, also zu Hause, aber auch im Café, im Coworking-Space, im Hotel im Ausland und mehr.
Wenn du bereits eine Homeoffice-Regelung in deinem Job hast, kann diese jetzt auf Telearbeit ausgeweitet werden. Damit wirst du noch flexibler beim Arbeitsplatz.
Fragen & Antworten zur Telearbeit
Eine neue Regelung wirft immer Fragen auf. Wir haben die wichtigsten Antworten zur neuen Telearbeit in Österreich.
Wer hat ein Recht auf Telearbeit?
Grundsätzlich gilt das Telearbeitsgesetz vorrangig für das „Arbeiten unter Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie“. Das betrifft also Jobs, die mit Hilfe von Internet und Hardware wie Laptops und Handys durchgeführt werden.
Es gibt kein grundlegendes Recht auf Telearbeit und sie darf nicht einseitig durch den Arbeitgeber angeordnet werden: Es braucht also eine Vereinbarung zwischen dir und deinem Arbeitgeber, der beide Seiten zustimmen. Du kannst schon auf Jobsuche darauf achten, ob Telearbeit erlaubt ist.
Welche Vor- und Nachteile hat Telearbeit?
Durch Telearbeit bist du flexibler und kannst deinen Arbeitsalltag anders gestalten. Solltest du zum Beispiel weit vom Büro entfernt wohnen, kannst du zu Hause arbeiten oder dir einen Büroplatz in der Nähe sichern. Du kannst aber beispielsweise auch zwischen zwei Terminen ins Kaffeehaus gehen, um dort zu arbeiten. Der größte Vorteil ist also die Flexibilität und Unabhängigkeit vom Arbeitsort.
Es kann aber zum Nachteil werden, dass bei der Telearbeit zum Teil zusätzliche Kosten anfallen: Ins Café oder Coworking zu gehen, kostet meistens Geld. Auch das Homeoffice ist nicht umsonst. Wer diese Kosten trägt, beantworten wir gleich. Denn vorher gibt es noch einen Nachteil, der wichtig ist: Telearbeit kann ein Sicherheitsrisiko sein, da du im öffentlichen Netzwerk arbeitest. Das müssen vor allem Arbeitgeber bedenken, um ihre IT-Sicherheit zu bewahren.
Wer trägt anfallende Kosten?
Die Frage ist also, wer die Kosten für die Telearbeit trägt. Das betrifft Internet und Strom zu Hause, die Einrichtung im Homeoffice aber eben auch Kosten für den Kaffee im Kaffeehaus. Grundsätzlich muss der Arbeitgeber dein Arbeitsmittel bereitstellen, also beispielsweise den Laptop. Die Kosten für Möbel im Homeoffice musst du als Arbeitnehmer selbst tragen.
Für das Internet, den Strom & Co gibt es die Telearbeitspauschale, die früher als Homeofficepauschale bekannt war. Bis zu 300 Euro pro Jahr kannst du Stand 2025 vom Arbeitgeber bekommen oder von der Steuer absetzen, um deine Telearbeit zu finanzieren. Im Idealfall sparst du auch Geld, beispielsweise Benzinkosten, weil du nicht täglich ins Büro fahren musst.
Ist Telearbeit im Ausland erlaubt?
Die Telearbeit ist also flexibler. Je nach Vereinbarung bedeutet das auch, dass du im Ausland arbeiten kannst. Man spricht von einer „Workation“, also einer Mischung aus Arbeit und Reise, wenn du deinen Job zwischendurch im Ausland machst.
Durch Telearbeit kannst du also beispielsweise aus dem Hotel oder einem Coworking-Space in anderen Ländern arbeiten – und am Wochenende das fremde Land erkunden. Das wäre bei den meisten Homeoffice-Vereinbarungen noch nicht möglich gewesen.
Ändert Telearbeit etwas an der Arbeitszeit, Urlauben & Co?
Das Telearbeitsgesetz betrifft nur den Arbeitsort. Deine sonstigen Rechte, die größtenteils im Arbeitsgesetz festgelegt werden, bleiben also unverändert: Du hast das gleiche Recht auf Urlaub und Krankenstand. Und du musst außerhalb deiner Arbeitszeiten nicht erreichbar sein oder sogar krank arbeiten. Nur, weil du mit Telearbeit grundsätzlich die Möglichkeit hättest, ist das keine Pflicht.
Wie darf die Telearbeit kontrolliert werden?
Für die Telearbeitspauschale ist wichtig, dass die Tage aufgezeichnet werden, an denen du nicht aus dem Büro arbeitest. Dafür ist aber prinzipiell dein Arbeitgeber verantwortlich. Am Ende des Jahres muss die Zahl deiner Telearbeits-Tage am Lohnzettel stehen.
Eine Überwachung deiner Telearbeit durch den Arbeitgeber ist darüber hinaus nicht zulässig. Du musst weder deine Kamera eingeschaltet lassen noch ist es erlaubt, dass eine Software deinen Bildschirm überwacht. Zur Telearbeit gehört auch, dass dein Arbeitgeber dir vertraut. Sollte er das nicht tun, wird es vielleicht Zeit für einen neuen Job.
Jobs mit Telearbeit suchen
Wenn du Büroarbeit machst und gerne flexibel arbeiten willst, kannst du bereits bei der Jobsuche an Telearbeit denken. Oft wird von Homeoffice, Remote-Arbeit oder Flexibilität geschrieben. Darauf kannst du bei Stellenanzeigen achten, um den passenden ortsunabhängigen Job zu finden.
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