Wie viel Sozialversicherung zahlt man in Österreich?

Wie viel Sozialversicherung zahlt man in Österreich? Das fragen sich viele Arbeitnehmer und Bewerber. Denn schließlich wird die Sozialversicherung von deinem Lohn abgezogen. Wir gehen der Sozialversicherung in Österreich auf den Grund und erklären, wie viel du bezahlen musst.

Sozialversicherung: Was ist das?

Österreich ist ein Sozialstaat, der soziale Sicherheit für alle gewährleisten will. Aus diesem Grund gibt es die Sozialversicherung: Hier zahlen alle Österreicher ein, die Geld verdienen. Im Gegenzug sind alle Menschen für schwierige Lebenslagen versichert, in denen sie nicht arbeiten können. Das schließt neben Krankheiten und Arbeitsunfähigkeit auch die Pension im hohen Alter ein. 

Hinter der Sozialversicherung steckt das Ziel des sozialen Ausgleichs. Jeder muss seinen Beitrag leisten, sodass alle abgesichert sind. Wie viel Sozialversicherung man zahlt, hängt vom Einkommen ab. Das ist bei Privatversicherungen anders: Wer größere Risiken hat, wie beispielsweise Vorerkrankungen, der bezahlt auch mehr. Dagegen gilt bei der Sozialversicherung das Solidaritätsprinzip. 

Was gehört zur Sozialversicherung?

Die Sozialversicherung in Österreich umfasst:

• Die Pensionsversicherung
• Die Krankenversicherung
• Die Unfallversicherung 
• Die Arbeitslosenversicherung

Anders als die ersten drei Versicherungen, wird die Arbeitslosenversicherung allerdings nicht von Sozialversicherungsträgern wie etwa der Österreichischen Gesundheitskasse übernommen. Hier ist das Arbeitsmarktservice (AMS) zuständig.

Wer ist versichert in Österreich?

Die Sozialversicherung ist eine Pflichtversicherung. Jeder Arbeitnehmer wird also automatisch versichert. Die einzige Ausnahme sind geringfügig Beschäftigte: Sie haben nur eine Unfallversicherung und müssen sich darüber hinaus selbst versichern. Auch Selbstständige und Unternehmer zahlen in das Versicherungssystem ein. Allerdings ist die Arbeitslosenversicherung für sie nicht verpflichtend.

Solange du einen Job hast, bist du also versichert. So bist du zum Beispiel geschützt, wenn du krank wirst oder einen Unfall hast. Solltest du deinen Job verlieren oder kündigen, bleibt der Versicherungsschutz für sechs Wochen nach dem Kündigungstermin aufrecht. Das ist die sogenannte Schutzfrist. So lange hast du Zeit, um dich arbeitslos zu melden oder dir eine neue Arbeit zu suchen. 

Wie viel Sozialversicherung zahlt man?

Die Höhe der Sozialversicherung in Österreich hängt vom Einkommen ab. Wie viel Sozialversicherung man zahlt, wird also ausgehend vom Gehalt bzw. Lohn berechnet. Darum musst du dich allerdings nicht kümmern: Die Sozialversicherungsbeiträge werden gemeinsam mit der Lohnsteuer von deinem Einkommen abgezogen. So kommt nur das Netto-Einkommen auf dein Konto. 

Neben den Beiträgen, die von deinem Gehalt bzw. Lohn abgezogen werden, bezahlt auch dein Arbeitgeber zusätzliche Abgaben. Es handelt sich dabei um Lohnnebenkosten, die alle Unternehmen tragen müssen. Auch davon wird etwas in die Sozialversicherung eingezahlt. 

Welche Sozialversicherung zahlen der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer?

Die Sozialversicherung wird in Prozent des Einkommens berechnet. Die folgende Tabelle zeigt am Beispiel von Angestellten, wie viel Sozialversicherung der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer im Jahr 2024 jeweils bezahlen.

Die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung sind vom Einkommen abhängig. So musst du beispielsweise nichts einzahlen, wenn du unter 1.885€ Brutto verdienst. Darüber hinaus werden noch weitere Abgaben als Teil der Sozialversicherung abgezogen, wie beispielsweise die Arbeiterkammerumlage und die Wohnbauförderung. Um den ganzen Sozialversicherungsbeitrag von deinem Einkommen zu berechnen, kannst du einen Brutto-Netto-Rechner nutzen. 

Sozialversicherung ohne Arbeit

In die Sozialversicherung zahlen also alle Arbeitnehmer und Selbstständigen in Österreich ein. Was passiert aber, wenn du gerade keine Arbeit hast? Auch dann bist du in Österreich sozialversichert: Denn der Staat bezahlt für dich den Sozialversicherungsbeitrag. Sobald du beim AMS als arbeitslos gemeldet bist, hast du eine Krankenversicherung, Unfallversicherung und es werden Beiträge in deine Pensionsversicherung eingezahlt. Diese sind allerdings gering – weshalb es immer besser ist, dich möglichst schnell nach einem neuen Job umzusehen!

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