15.11.2023 ● Heute-Jobs
Bewerbungsgespräch: Tipps & Fragen
Das Bewerbungsgespräch ist die perfekte Gelegenheit, um den positiven Eindruck deiner Bewerbung oder deines Lebenslaufs zu bestätigen. Allerdings kann es hier für viele Bewerber kritisch werden: Böse Blicke vom Personaler, ein flaues Gefühl im Magen und knifflige Fragen können schnell zu Verunsicherung führen.
Doch keine Sorge, denn mit einer guten Vorbereitung kannst du diese Hürden problemlos meistern. Wir zeigen dir hier die häufigsten Fragen und Fallen im Bewerbungsgespräch und geben dir wertvolle Tipps, wie du souverän darauf reagieren kannst. So wirst du gestärkt in das Gespräch gehen und mit Sympathie, Wissen und Motivation überzeugen – und den nächsten Job ergattern.
Vorbereitung: Worauf du achten solltest
Eine gute Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch ist der Schlüssel zum Erfolg. Dabei solltest du nicht nur mögliche Fragen des Arbeitgebers im Blick haben, sondern auch auf anderen Ebenen gut vorbereitet sein.
Dazu gehört beispielsweise das Durchgehen deines Lebenslaufs und das Überlegen von konkreten Beispielen für deine Stärken und Schwächen. Auch solltest du dich über das Unternehmen und die Branche informieren und dich auf mögliche Fragen zu deinem Wissen und deiner Motivation vorbereiten.
Neben der inhaltlichen Vorbereitung solltest du auch auf dein Äußeres achten und ein angemessenes Outfit wählen. Außerdem solltest du pünktlich und gut vorbereitet zum Gespräch erscheinen.
Eine umfassende Vorbereitung gibt dir die nötige Sicherheit und Souveränität, um im Bewerbungsgespräch zu überzeugen und den Job zu ergattern.
Selbstvorstellung: So präsentierst du dich erfolgreich
Eine gute Selbstvorstellung ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch. Sie umfasst in der Regel Ausbildung, Werdegang, Ziele, Stärken und Schwächen. Doch hast du schon einmal versucht, dich vor dem Spiegel, der Kamera oder Freunden und Familie zu präsentieren?
Konstruktives Feedback kann dabei helfen, deine Selbstdarstellung erheblich zu verbessern. Denn nicht nur im Gespräch mit dem Personaler ist eine überzeugende Selbstvorstellung wichtig, sondern auch in der Bewerbung, im Lebenslauf und in Zeiten der Social-Media-Kommunikation auf Facebook und Co.
Dabei solltest du auf ein authentisches und professionelles Selbstbild achten, das deine Stärken und Fähigkeiten hervorhebt und gleichzeitig ehrlich mit Schwächen umgeht. Eine gute Vorbereitung auf die Selbstvorstellung gibt dir die nötige Sicherheit und Souveränität, um im Bewerbungsprozess erfolgreich zu sein.
Mit Wissen über das Unternehmen beeindrucken
In Vorstellungsgesprächen wird oft nach den Kenntnissen des Unternehmens gefragt. Eine gute Vorbereitung ist daher unerlässlich. Informiere dich vorab über potenzielle Arbeitgeber, um zu zeigen, dass du interessiert bist. Auch wenn du nicht gezielt nach dem Unternehmen gefragt wirst, kannst du geschickt Wissen zu verschiedenen Themen in das Gespräch einbringen.
Ein weiterer Tipp: Speichere die Stellenanzeige unbedingt ab! Unter tausend Anfragen kann man leicht den Überblick verlieren. Gehe das Stellenprofil und die Anforderungen genau durch, um gut vorbereitet zu sein. Informiere dich über Gehalt, Arbeitsstunden und Niederlassungen des Unternehmens, um im Gespräch kompetent auf Fragen eingehen zu können. Mit gezieltem Wissen und einer gründlichen Vorbereitung kannst du im Vorstellungsgespräch überzeugen und deinen Traumjob ergattern.
Ohne Stress zum Interview
Fühlst du dich gut vorbereitet für den Tag des Vorstellungsgesprächs? Planung ist alles! Überlege dir, wohin du musst, wie das Wetter ist (denke an einen Schirm!) und wann du losgehen musst. Achte auf mögliche Bauarbeiten und plane genügend Zeit ein, um pünktlich und ohne Stress anzukommen. Ein kleiner Snack und eine Flasche Wasser können Wunder bewirken.
Wenn die wichtigsten Dinge im Vorfeld geklärt sind, kannst du dich nun den möglichen Fragen und passenden Antworten zuwenden. Eine gute Vorbereitung hilft dir dabei, im Vorstellungsgespräch selbstbewusst aufzutreten und einen positiven Eindruck zu hinterlassen.
Erzählen Sie mal von sich!
Dieser Opener in einem Vorstellungsgespräch ist eine häufig gestellte Frage. Dies ist die erste Gelegenheit für den Personalchef, den Bewerber live zu erleben. Der Lebenslauf wurde bereits eingereicht, daher sollten keine Informationen wiederholt werden. Es ist wichtig, die wesentlichen Punkte herauszufiltern, die für den Arbeitgeber relevant sind.
Unterbrechungen wie "Warum?" oder "Was meinen Sie damit?" sind normal und sollten Sie nicht beunruhigen. Um nervöse Schweißausbrüche und zitternde Hände zu vermeiden, sollten Sie zunächst einige Eckdaten zu Ihrem Leben, Ihrer Ausbildung und Ihrem Werdegang notieren.
Du könntest beispielsweise nach folgendem Schema vorgehen: "Ich bin – mich motiviert – ich will".
Was sind die Stärken?
Es ist wichtig, im Vorstellungsgespräch nicht zu selbstbewusst oder arrogant zu wirken. Stattdessen solltest du den Personaler von deiner Persönlichkeit überzeugen und darlegen, warum dein Profil zur Stelle und zum Unternehmen passt. Dabei solltest du vermeiden, Eigenschaften anzugeben, die als selbstverständlich angesehen werden sollten. Belege deine Antworten am besten mit konkreten Beispielen aus deinem beruflichen Werdegang, um deine Aussagen zu untermauern.
Was sind die Schwächen?
Die Frage nach persönlichen Fehlern und Schwächen kann für viele eine Herausforderung sein. Dein Interviewer möchte nicht wissen, wie "schlecht" du als Person bist. Er möchte sehen, dass du selbstkritisch bist, deine Schwächen kennst und gleichzeitig eine passende Lösung für das mögliche Problem anbietest. Wichtig ist, dass diese Schwächen auch zum Profil der ausgeschriebenen Stelle passen: Eine fachliche Schwäche oder eine unlösbare Schwäche sollten hier nicht angesprochen werden. Wähle auch in diesem Fall den goldenen Mittelweg!
Warum wollen Sie überhaupt zu uns?
Auch diese Frage hast du mit großer Sicherheit schon in dem ein oder anderen Vorstellungsgespräch gehört. Der/die Recruiter:in erwartet von dir ein umfangreiches Wissen über das Unternehmen. Was sind deiner Meinung nach die Stärken des potenziellen Arbeitgebers? Welche Sparten, Produkte oder Dienstleistungen findest du am spannendsten? Tipp: Bringe hier deine Bewerbungsmotivation ins Spiel! Verknüpfe dein Können, deine Erfahrung und dein Wissen mit den Eigenschaften des Unternehmens.
Wieso möchten Sie kündigen? / Warum haben Sie Ihren letzten Job verlassen?
Eines vorab: Mache deinen letzten Arbeitsplatz NIE schlecht. Persönliche Konflikte oder Probleme dürfen hier keineswegs Inhalt deiner Antwort sein. Die Gründe für einen Jobwechsel sollten eher aus einem Jobwechsel oder einer Veränderung Ihrer Karriereziele resultieren. Vielleicht haben sich ja Änderungen bei deinen Zukunftsplänen ergeben.
Wie gehen Sie mit Stress im Arbeitsalltag um?
Damit könnte der/die Gesprächspartner:in implizieren, dass es in diesem Beruf doch ab und an zu Stress und Überstunden kommen kann. Am besten ist es, hier ein konkretes Beispiel aus deinem alten beziehungsweise derzeitigen Job zu geben, in dem du unter Stress deine Aufgaben dennoch äußerst gut gemeistert haben.
Wo genau sehen Sie sich in fünf Jahren?
Diese Frage ist vor allem als junger Mensch, der gerade von der Hochschule oder einer anderen Ausbildung kommt, schwer zu beantworten. Der/Die Recruiter:in möchte erfahren, ob du deine Karriere bereits längerfristig geplant hast oder eher an einer kurzfristigen Zusammenarbeit interessiert bist. Du möchtest dich auch künftig weiterentwickeln und hast keine Scheu vor Seminaren und Fortbildungen? Erwähne dies unbedingt!
Warum sind Sie für diesen Job der Richtige?
Der/Die Personaler:in möchte hiermit erfahren, warum du der beste Kandidat bzw. die beste Kandidatin für diesen Job bist. Weshalb passt du ideal in die Kultur des Unternehmens? Welche Qualifikationen hast du, die andere Bewerber:innen eventuell nicht aufweisen können? Erwähne hier kurz, knapp, aber überzeugend, warum du unbedingt in dieser Stelle arbeiten solltest. Aus welchen Gründen kann der Arbeitgeber keinesfalls auf dich verzichten? Doch beachte eines: Hier möchte dein Gegenüber kein nochmaliges "Runterratschen" deines Stärkenprofils von dir zu hören bekommen.
Was machen Sie sonst noch?
Diese Frage scheint zunächst leicht beantworten zu sein. Denn vergiss eines nicht: Der/Die Personaler:in wird deine Antworten interpretieren und sich daraufhin ein genaues Profil von dir aufbauen. Wie bei der gesamten Bewerbung gilt auch hier, dass du stets bei der Wahrheit bleiben solltest. Im Normalfall genügen hier 1-2 Beispiele, die im besten Fall sogar zum ausgeschriebenen Beruf passen.
Welche Position haben Sie bei Arbeiten im Team?
Auch diese Frage wird gerne beim Vorstellungsgespräch gestellt. Doch was möchte der/die Recruiter:in damit erfahren? Im Grunde genommen geht es darum, deine Persönlichkeit besser einschätzen zu können. Tipp: Deine Antwort sollte implizieren, dass du sowohl die Rolle des Alpha-Tierchens übernehmen, aber dich genauso gut auch unterordnen kannst.
Was wollen Sie bei uns verdienen?
Der Klassiker in der Bewerbung: die Frage nach dem Gehalt. Viele Bewerber:innen bringt dieses heikle Thema oftmals ins Straucheln. Informiere dich im Vorfeld schon über das branchenübliche Gehaltsniveau, berücksichtige deine Qualifikationen und auch, ob es sich um ein Vorstellungsgespräch in einem kleinem Unternehmen oder einem großen Konzern handelt.
Am besten ist es, wenn du eine Einkommensspanne nennst. Die Gehaltsvorstellung soll auf alle Fälle durch deine Qualifikationen, deinen Lebenslauf und die bisherige Berufserfahrung begründbar sein.
Sonst noch Fragen?
Diese Frage wird dir garantiert am Ende jedes Vorstellungsgesprächs gestellt. Hier wird geprüft, wie gut du dich mit dem Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle auseinandergesetzt hast. Dieser Punkt am Schluss ist vor allem für den letzten Eindruck sehr wichtig. Interesse wird bekundet und der/die Personaler:in merkt bei Rückfragen, wie gut du vorbereitet bist. Doch Vorsicht: Stelle nur Fragen, die im Gespräch zuvor nicht offensichtlich geklärt wurden.
Hier einige Rückfragen, die du beim Vorstellungsgespräch stellen könntest:
- Was wünschen Sie sich von einem/einer zukünftigen Mitarbeiter:in?
- Warum arbeiten Sie genau in diesem Unternehmen?
- Könnten Sie mir ein Beispiel für eine Stresssituation nennen?
- Wie werden die Stärken der Mitarbeiter:innen in diesem Job gefördert?
- Wie würden Sie die Unternehmenskultur beschreiben?
Skurrile Fragen beim Jobinterview.
Neben den Klassikern, werden gerne auch sehr skurrile und seltsame Fragen beim Bewerbungsgespräch gestellt. Dabei handelt es sich um Fragen, auf die man sich garantiert nicht vorbereiten kann. Was der/die Personaler:in damit bewirken möchte? Gute Frage! Eventuell möchte er/sie mehr über deine Persönlichkeit erfahren – oder aber er/sie möchte seine/ihre Machtstellung ausnutzen und dich zum Schwitzen bringen.
Hier die skurrilsten Fragen:
- "Sie sind eine 5-Cent Münze und liegen am Boden eines Mixers. Was machen Sie um herauszukommen?"
- "Wenn Sie eine Küchenmaschine wären, welche wären Sie und warum?"
- "Warum sollten Regenwürmer Lederhosen tragen?"
- "Wie würden Sie Ihrer Oma Facebook erklären?"
- "Was würden Sie tun, wenn jetzt jemand hereinstürmt und mich als Geisel nimmt?"
Eine gründliche Vorbereitung auf mögliche Fragen und verschiedene Themen, die auf dich als Bewerber:in zukommen können, kann schon sehr hilfreich sein. Vor allem in so nervenaufreibenden Situationen wie dem Vorstellungsgespräch, kann einem das schon mal auf die Sprünge helfen. Aber sei auch hier achtsam! Denn auswendig gelernte Antworten wirken überhaupt nicht authentisch und können dich möglicherweise sogar ins Aus katapultieren.