18.11.2022 ● Heute-Jobs
Starker Andrang auf der AK Bildungs- und Berufsinfomesse
Bereits zur Halbzeit der AK Bildungs-und Berufsinfomesse L14 konnten die Bildungsberaterinnen und -berater am Donnerstag den 17. November über 4.000 Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 oder 14 Jahren direkt bei der Messe im AK Wien Bildungsgebäude begrüßen. Zusätzlich waren schon Hunderte in der digitalen Version der L14 unterwegs. Bis Samstag wurden 8.000 Besucherinnen und Besucher erwartet.
„Das enorme Interesse zeigt, wie wichtig gerade jetzt gute Berufsinfo ist“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl. „Wir leisten unseren Beitrag. Aber neben guter Berufsinformation sind auch gute Ausbildungsplätze nötig.“ Die AK Präsidentin fordert, dass die Unternehmer mehr Lehrstellen mit guter Ausbildungsqualität anbieten. In Wien sind auch neue Schulplätze nötig. Berufsorientierung ist mittlerweile ein eigenes Fach in der Neuen Mittelschule. Ein eigenes Fach fordert Anderl auch für die Unterstufen der Gymnasien, in der neunten Schulstufe und vor der Matura. Anderl: „Die Jugendlichen sollen Schritt für Schritt zum Wunschberuf kommen.“
Auf gute Berufsinfo müsse dann aber auch gute Ausbildung folgen, so Anderl. Die Lehrausbildung läuft in Österreich nicht in allen Branchen gleich gut, zeigte jetzt eine Spezialauswertung des Lehrlingsmonitors von AK, ÖGB und ÖGJ. Besonders unzufrieden sind die Lehrlinge in Tourismus- und in Handels-Lehrberufen. Anderl:
„Lehrlinge sind keine Hilfskräfte, sondern die Fachkräfte von morgen. Wer schlecht ausbildet, schafft sich den chronischen Arbeitskräftemangel selbst. Die Unternehmen müssen in manchen Branchen die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen verbessern.“
Anderl fordert, die Ausbildungsbedingungen besonders im Tourismus zu verbessern. Um Anreize für bessere Ausbildungsbedingungen zu schaffen, soll die Lehrstellenförderung mit Qualitäts- und Sozialkriterien verknüpft werden.
Für Wien verlangt die AK Präsidentin überdies vom Bund mehr Schulplätze in berufsbildenden Schulen, vor allem in den HTL: „Wien wird jünger, die Zahl der Jugendlichen steigt. Gibt es mehr Schulplätze, nehmen wir damit auch Druck vom Lehrstellenmarkt.“
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